Dry aged beef – Die trockene Reifung
Bei der herkömmlichen, nassen Fleischreifung („Wet-Aging“) im Vakuumbeutel macht man sich die Milchsäurebakterien zu Nutze und beschleunigt damit den Reifeprozess. Die gebildeten Enzyme sorgen für eine verhältnismäßig rasche Reifung. Beim Dry-Aging, der trockenen Reifung, lassen wir den Enzymen mehr Zeit, um das Fleisch zart zu machen und Aromen zu entwickeln. Das Fleisch bekommt bei uns sechs und auf Wunsch bis zu acht Wochen Zeit, direkt am Knochen an der Luft zu reifen und so seinen vollen Geschmack zu entfalten. Die Reifung erfolgt in unserem Reifeschrank, in dem 80–85 % Luftfeuchtigkeit und eine Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt herrschen.
Während der Reifung verliert das Fleisch eine Menge Wasser und damit bis zu 30 % seines Gewichts. Aber – dafür wird der Geschmack des Fleischs im wahrsten Sinne des Wortes nicht verwässert. Der originäre Geschmack des Rindfleischs bleibt erhalten: Dry aged beef hat einen buttrigen, leicht nussigen, puren Fleischgeschmack.
1) Totenstarre (Rigor mortis)
Die Blut- und Sauerstoffversorgung kommt durch die Schlachtung zum Erliegen. Die Muskeln sind angespannt und damit sehr zäh.
2) Anaerober Stoffwechsel
Durch den Abbau der Kohlenhydrate (Glycogen) zu Milchsäure (Lactat) in der Muskulatur wird Energie (ATP) gewonnen. Diese löst die angespannten Muskelfasern bis die Kohlenhydrate komplett abgebaut sind.
3) Aromabildung
Der pH-Wert sinkt durch die Milchsäure ab und setzt Enzyme frei. Diese lösen die Muskelfasern und machen somit das Fleisch zart. Die dabei entstehenden Aminosäuren sind die Grundlage des „nussigen“ Aromas.